Für ein Stück mehr Unabhängigkeit durch ganzheitliche konduktive Förderung.

Konduktive Förderung nach Petö

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Seumestraße 35

06667 Weißenfels

73. Förderwochen

17.06. – 26.07.2024

Therapiemethodik

Therapiemethodik

Die von Petö konzipierten ganzheitlich wirkenden Hilfestellungen und Erleichterungen (konduktive Fazilitation) umfassen alle immateriellen und materiellen Hilfen und Hilfsmittel, die geeignet sind, ein hohes Maß an Eigeninitiative und zielgerichteter Aktivität zu bewirken. Die Fazilitation stellt so das zentrale Element der Therapiemethodik einer konduktiven Förderung nach A. Petö dar.

Im Einzelnen unterscheidet man dabei zwischen:

  • struktureller Planung des Tagesablaufs und darauf abgestimmter Dienst- und Einsatzpläne des Teams sowie der Bereitstellung geeigneter Räumlichkeiten,
  • pädagogisch-psychologischer und sozialer Funktionen in Form der individuell-kollektiven Zuwendung der Konduktorinnen und der Erschließung gruppendynamischer Fördereffekte,
  • medialer Hilfestellungen durch die Bereitstellung von Petö-Mobilar und Ringe, Stäbe, Haltegriffe usw. sowie
  • individueller Hilfestellungen durch die Entwicklung von Motivation, Lernbereitschaft und Energie des Einzelnen.

Das Zusammenspiel dieser Elemente der Therapiemethodik und die von der Lerngruppe ausgehende Dynamik wirken motivierend auf die Kinder. Unterschiedliche motorische Fähigkeiten der Teilnehmer bilden dabei kein Hindernis, sondern sind ein Ansporn zum Erreichen individuell angestrebter Ziele.

Therapiebausteine

Die von Dr. Andras Petö formulierten und in der Praxis bewährten Bestandteile der Konduktiven Förderung lassen sich in die folgenden Schwerpunkte untergliedern, die ähnlich wie die Teile eines Puzzles ineinander greifen.

Physiotherapie

Die physiotherapeutischen Einheiten beinhalten viele Elemente der klassischen Bobath-Therapie. Sie dienen der Lockerung, Dehnung und Kräftigung des Bewegungsapparates. Bewegungsmuster werden erlernt und verbessert. Physiologische Körperhaltungen sollen helfen, Folge- und Spätschäden zu lindern bzw. zu vermeiden.

Ergotherapie

Ziel des ergotherapeutischen Programmteiles ist die Verbesserung der grob- und feinmotorischen Fähigkeiten und Fertigkeiten. Greifen, Halten und Manipulationen mit Gegenständen verschiedenster Formen und Größen fördern die notwendigen Voraussetzungen, um bei der Bewältigung der alltäglich zu meisternden Aufgaben, wie z. B. An- und Ausziehen der Kleidung, Aufheben von Gegenständen, mundgerechte Zubereitung der Nahrung usw., größtmögliche Autonomie zu erreichen.

Logopädie

Die verschiedenartigen Hirnschädigungen zeigen sich oftmals nicht nur in Bewegungs- sondern auch in Sprach- und Schluckstörungen. Die Kinder sollen in die Lage versetzt werden, besser Kontakte zur Umwelt aufnehmen zu können. Es soll ermöglicht werden, Wünsche und Bedürfnisse verständlich zu äußern. Nicht unwesentlich dabei ist die Aufnahme und das Schlucken der Nahrung.

Pädagogik

In der Gruppe lernen die Kinder, aufeinander Rücksicht zu nehmen. Es wird immer gewartet, bis jeder Einzelne die Aufgaben erfüllt hat. Erfolge und Fortschritte werden ausgiebig gelobt und alle freuen sich gemeinsam darüber. Keiner wird ausgelacht, wenn ihm die Umsetzung der Übungen schwerfällt. Die Konduktoren fördern die Kinder liebevoll aber mit Konsequenz, keiner wird zurückgelassen.

Das ganzheitliche Zusammenspiel dieser Therapieelemente unter der Anleitung hochqualifizierter ungarischer KonduktorInnen bildet die Voraussetzung dafür, dass das von Petö konzipierte Ziel der konduktiven Förderung schrittweise erreicht werden kann: „Ausgefallenes lässt sich durch eine kontinuierliche und zielgerichtete Therapie ersetzen“. Das bedeutet, dass durch frühkindliche Hirnschädigungen hervorgerufene Lernhindernisse mit besonderen Fördermaßnahmen überwunden werden können. Damit werden „Schritt vor Schritt“ Wege in eine möglichst selbstständige und gleichberechtigte Teilhabe am Leben geebnet.